Trauernde sehnen sich im besten Sinne des Wortes nach einem “sozialen Netz”, das sie in ihrer Resilienz stärkt. Die Evangelische Kirche in Bayern möchte in Zusammenarbeit mit den Hospizvereinen ein entsprechendes seelsorglich verantwortetes Angebot machen! Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an “gedenkenswert.de”, einer Plattform, die die Funktionalität eines “Online-Friedhofs” bietet, Möglichkeiten des Austauschs schafft und ermutigt, sich in lebensbejahender Weise mit der Sterblichkeit auseinanderzusetzten.

Über Hospizvereine, Kirchengemeinden und Bestatter werden wir die Menschen kontaktieren, die in den vergangenen zwölf Monaten eine Bestattung beauftragen mussten. Wir ermöglichen ihnen dann, zumindest digital zu vollziehen, was unter Corona-Bedingungen auf dem echten Friedhof nicht möglich war: Kerzen anzünden, Erinnerungen beisteuern, einander Kondolenz zu bekunden.
Wir wollen möglichst viele Grabreden nachträglich auch denen zugänglich zu machen, die aufgrund der Teilnahmebeschränkungen nicht kommen konnten. Wir sind uns sicher, dass diese Plattform auch nach Corona stark nachgefragt wird und hybride Angebote in der Abschieds- und Erinnerungskultur an Bedeutung gewinnen. Das Projekt wird von “Vernetzte Kirche” und Pfarrer Dr. Rainer Liepold, einen ausgewiesenen Experten für Bestattungskultur, verantwortet. Die „Bayerische Stiftung Hospiz” hat uns eine Förderung in Höhe von 4000 € zugesagt. Ende März – idealerweise genau zum ersten Jahrestages des Lockdowns – wollen wir online gehen. Derzeit liegt ein Prototyp vor, mit dem wir Usability-Tests durchführen.