Inklusiv digital (im Kontext des Projekts Padigi)

Im Zentrum des Projekts PADIGI – Partizipation digital stand die Entwicklung des Blended-Learning-Kurses Inklusiv digital für den Einsatz in der Fort- und Weiterbildung pädagogisch-pflegerischer Fachkräfte. Mit der Methode des Blended Learning wird dem Umstand Rechnung getragen, dass es für Fachkräfte im pädagogisch-pflegerischen Bereich oft sehr schwierig ist, eine Fort- oder Weiterbildung wahrzunehmen, da dies mit ihren Arbeitszeiten nur schwer zu vereinbaren ist. Blended Learning kombiniert selbstorganisiertes Online-Lernen mit Präsenzveranstaltungen und bietet so die Möglichkeit einer Weiterbildung, die in großen Teilen flexibel und unabhängig von Ort und Zeit absolviert werden kann.

 

Herzstück des Kurses ist es, dass die Lernenden ein Medienprojekt mit ihren jeweiligen Klient*innen erarbeiten. Somit steht die Methode der aktiven Medienarbeit im Zentrum des Angebotes. Inhaltliche Schwerpunkte des Projekts liegen dabei auf theoretischen Grundlagen zu Inklusion und digitalen Medien sowie auf der Sensibilisierung von Fachkräften für die Bedeutung digitaler Medien zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung. Eine Schulung erfolgt dahingehend, den Umgang der Klient*innen mit digitalen Medien im Alltag kompetent zu begleiten und zu unterstützen. Gleichzeitig stärken die Fachkräfte ihre eigene Medienkompetenz.

Beispielsweise befassen sich die Kursteilnehmer*innen zum Einstieg mit der Frage wie digitale Medien und Inklusion zusammenhängen und welchen Beitrag der Einsatz digitaler Medien für eine inklusive Gesellschaft leisten kann. Die Teilnehmer*innen setzen sich dabei mit einem Inklusionskonzept und zentralen Grundbegriffen auseinander, erarbeiten sich dadurch erweitere Vorstellung der Potenziale digitaler Medien für eine inklusivere Gesellschaft, setzen sich mit verschiedenen Methoden auseinander und reflektieren das Gelernte hinsichtlich ihrer jeweiligen Arbeitsbereiche. Aufbauend auf diesen und weiteren Grundlagen werden die Teilnehmer*innen im Kurs angeleitet und begleitet, eigene Projekte umzusetzen, sich gegenseitig vorzustellen und für andere Interessierte auszubereiten. Beispiele dieser Arbeit können unter hier eingesehen werden:
https://www.padigi-medienkompetenz.de/kursentwicklung-und-kontext/beispiele-aus-der-praxis/

Der Kurs Inklusiv digital fokussiert zwei Zielgruppen. Dies sind zum einen Fachkräfte im pädagogisch-pflegerischen Bereich, die zentrale Zielgruppe des Projekts. Eine weitere indirekte Zielgruppe des Projekts sind Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung, in deren Alltag die Inhalte der Qualifizierungsmaßnahme zur Umsetzung kommen sollen. Im folgenden werden die Ziele des Kurses nochmal differenziert nach Zielgruppen dargstellt. Mit Blick auf die Zielgruppen pädagogisch-pflegerische Fachkräfte werden folgende Ziele verfolgt:

– Sensibilisierung für die eigene Mediennutzung sowie dafür, wie Menschen mit geistiger Behinderung mit digitalen Medien umgehen und inwiefern sie davon profitieren können.
– Erhöhung der Akzeptanz digitaler Medien in der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung.
– Thematisierung von Medien und deren Wahrnehmung als Lehr- und Lernmittel.
– Schärfung des Bewusstseins für Chancen sowie Probleme und Schwierigkeiten im Umgang mit Phänomenen der Digitalisierung.
– Stärkung der Medienkompetenz für einen sichereren Umgang mit Medien in der täglichen Arbeit zur Unterstützung der personalen und sozialen Identität und Integration von Menschen mit geistiger Behinderung.

Mit Blick auf die Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung werden folgende Ziele verfolgt:

– Förderung und Stärkung der individuellen Medienkompetenz.
– Begleitung und Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien.
– Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe mit Hilfe digitaler Medien.
– Steigerung der Möglichkeiten des Wissenserwerbs durch den Einsatz digitaler (Lern-)Medien.

Der Blended-Learning-Kurs wurde als Open Educational Resource (OER) konzipiert, sodass er nun nach Projektende Institutionen der Fort- und Weiterbildung, Wohlfahrtsverbänden und allen weiteren Interessierten frei zur Verfügung steht. Um den Kurs in eigene Strukturen zu integrieren und Tipps und Anregungen für die Kursumsetzung und -durchführung zu erhalten, wurde – zusätzlich zum eigentlichen Blended-Learning-Angebot – eine umfangreiche Handreichung für Anbieter*innen erarbeitet. Durch die Projektpartner wird kontinuierlich eine Begleitung von interessierten Facheinrichtungen bei der Umsetzung des Kurses gewährleistet.

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